Kujawische Magentropfen (Starkbitter)

Magentropfen

 

Ein aromatischer, wuchtiger und scharfer Bitter, der nach Enzian, Ingwer, Pomeranze, Tonkabohne und verschiedenen Wurzeln schmeckt. Besonders zu empfehlen für Genießer, die auch gerne Whisky mögen.

 

Die Herstellung der Kujawischen Magentropfen erfolgt mit Hilfe einer Mischung aus verschiedenen Heil- und Bitterkräutern, sowie Arzneibuchalkohol und vierfach gefiltertem Trinkwasser. In einem Ansatz geben die Kräuter ihre alkohollöslichen und ihre wasserlöslichen Arzneistoffe, Geruchs- und Geschmacksstoffe, Farbstoffe und Bitterstoffe in das Ethanol-Wassergemisch ab. Dieser Vorgang nennt sich Mazeration bzw. Kaltmazeration. Das erhaltene Mazerat, Essenz bzw. Perkolat hat einen Alkoholgehalt von 40%vol und ist von wässriger Konsistenz und dunkelbrauner Farbe. Die Färbung dieser Flüssigkeit stammt von den Farbstoffen der ausgezogenen Pflanzenteile, welche bei der Mazeration mit übergehen.

Nach anschließender Reifezeit kann aus diesem erhaltenen Mazerat der oben genannte Bitter oder Likör hergestellt werden, welcher eine intensiv goldbraune Farbe aufweist, die aus der Verbringung des Mazerates auf Trinkstärke resultiert.

Das fertige Getränk (Likör) hat einen Alkoholgehalt von 42%vol und ist von klarer und wässriger Konsistenz.

Der Geruch ist intensiv nach Kräutern, holzig und dunkel. Der Geschmack ist sehr aromatisch, stark kräuterartig, holzig, scharf, bitter und dunkel. Die Bitterstoffe kommen sehr gut zur Geltung. Der bittere Geschmack kommt in Kombination mit seiner Schärfe sofort stark zum Vorschein und ist auch im Nachgang sehr ausgeprägt.

Das gleiche Getränk als Bitter (ohne Zucker) hat einen ähnlichen Geruch. Im Geschmack sind die oben genannten Eigenschaften sehr viel deutlicher ausgeprägt, da der abmildernde Zucker nicht enthalten ist. Einzuordnen ist das Getränk in die Kategorie Starkbitter. Aufgrund seiner einzigartigen Rezeptzusammensetzung aus verschiedenen Kräutern besitzen die Kujawischen Magentropfen eine einzigartige individuelle Geschmacksrichtung und sind mit keinem anderen existierenden Getränk geschmacklich vergleichbar, somit einmalig!

Wir bieten dieses Getränk als Magenlikör mit 17% Zucker an und als Magenbitter ganz ohne Zucker.

Dieses Getränk ist eine Kreation des Apothekers Ferdynand Gottlob Hoyer aus Hohensalza, Westpreußen (damals Inowrazlaw) von 1822, als Arzneimittel gegen die Cholera. Als Dank für die Erfindung dieses gut wirksamen Medikamentes erhielt Hoyer vom damaligen Regierungspräsidenten die Erlaubnis eine weitere Apotheke in dem Ort errichten zu dürfen. Bis zu seinem Tode im Jahre 1861 verkaufte er die Kujawischen Magentropfen als Likör und auch als Konzentrat gegen Magenprobleme in seinen beiden Apotheken mit großem Erfolg. Die erste Erwähnung in der Literatur nennt das Getränk „aqua vitae stomachica kujawica“, was soviel bedeutet wie Kujawisches Lebenswasser für den Magen. In der damaligen medizinischen Literatur wurde dieses Getränk bei den üblichen Magenbeschwerden, wie Völlegefühl, Magenschmerzen, Druck, Blähungen usw. empfohlen, aber ursprünglich war es ein Arzneimittel gegen die damals grassierende Cholera. Der Erfinder Ferdynand Hoyer änderte einige Male die Rezeptur und auch den Namen des Getränks (Kujawische Magenessenz, Kujawisches Magenwasser, Kujawischer Magenbitter und Kujawisches Magenperkolat). Aufgrund des guten Geschmacks, der sanften Art und der gutenWirkung als Arzneimittel wurde dieser Likör schnell zu einem beliebten Getränk in Kujawien. Jedoch kam das Rezept im Jahre 1860 in die Hand der großen Likörfabrikanten und so wurden die Kujawischen Magentropfen bald überregional von verschiedenen Likörherstellern angeboten. Da keines seiner 15 Kinder den Beruf des Apothekers ergreifen wollte, gab Hoyer das Rezept der Kujawischen Magentropfen seiner mittelsten Tochter als Mitgift mit – der Schwiegersohn erkannte gleich den Wert des Rezeptes und eröffnete in Bromberg eine Likörfabrik. Dieses Ehepaares hatte 10 Kinder und von einem Sohn wurde diese Likörfabrik noch bis 1933 weitergeführt, anschließend noch von einer Tochter und zum Schluss von einer Enkelin. Im Jahre 1953 wurden die Kujawschen Magentropfen letztmalig von der VEB Leistikow KG in Birkenwerder bei Berlin hergestellt. Aufgrund seines Alkoholgehaltes und seinem sehr aromatischen Bouquet sind die Kujawischen Magentropfen auch bei Whiskyliebhabern sehr beliebt.

 

Möchten Sie mehr über die Kujawischen Magentropfen erfahren, dann können Sie hier die ausführliche Geschichte lesen:

 

Kujawische Magentropfen ausführliche Geschichte

 

 

Kujawische Magentropfen - alle Größen, ©Stephan Becker, Brüssow

 

Die Kujawischen Magentropfen werden von uns nach historischem Originalrezept als Kräuterlikör mit Zucker (17%) und als Kräuterbitter ganz ohne Zucker hergestellt. Sie sind erhältlich in folgenden Flaschengrößen:

 

Als Kräuterlikör mit Zucker:

  50ml

200ml

350ml

500ml

700ml

 

Als Kräuterbitter ohne Zucker:

  50ml

200ml

350ml

500ml

 

Hinweise zum EU-Begriffsbestimmungsgesetz:

Es ist anzumerken, dass der Produktionsstandort der Kujawischen Magentropfen nicht in Kujawien liegt, sondern in Brüssow!

Verwendet wird das hinreichend bekannte Originalrezept.

Bei den Kujawischen Magentropfen handelt es sich um einen Magenlikör, welcher in traditioneller Weise mit Hilfe des Mazerationsverfahrens hergestellt wird.

Die Eigenschaften der Kujawischen Magentropfen entsprechen nicht einem bestimmten geographischen Gebiet, sondern einer bestimmten Volksgruppe, obwohl der Name des Getränkes eine Region benennt. Charakteristisch für dieses Getränk ist die Kombination aus verschiedenen Heil- und Bitterkräutern. In Deutschland entwickelte sich über Jahrhunderte eine Kräuterlikörkultur, welche ihren Ursprung in der Suche nach Arzneimitteln hatte. Die verwendeten Ausgangsstoffe stammen teilweise aus Asien und Afrika, so dass man kein bevorzugtes geographisches Gebiet benötigte, in welchem das Getränk hergestellt werden konnte. Aufgrund der deutschlandweiten Ansässigkeit der verschiedenen Hersteller und ihrer Verbreitung ist der Name Kujawische Magentropfen schon in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts als Gattungsbezeichnung angesehen worden und ist somit nicht gebietsbezogen schützenswert.