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Chinarinde

Chinarinde, ©Stephan Becker, Brüssow
Chinarinde, ©Stephan Becker, Brüssow

Name dt.

Chinchona - Baum

 

Name lat.

Cinchona officinalis

 

Familie dt., lat.

Rötegewächse/ Rubiaceae

 

Pharmakologische Bezeichnung

Cortes Chinae succirubrae

Cinchonae calisayae cortex

 

Synonym/volkskundlicher Name

Fieberrinde, Quina, Cascarilla

 

Herkunft/Anbaugebiete

Verschiedene Chinchona-Baumarten kommen in den Andengebieten Südamerikas vor. Die größten Anbaugebiete sind heute auf der Insel Java (Indonesien).

 

Inhaltsstoffe

Chinin, Chinidin, Cinchonidin

 

Verwendung

Chinarinde ist DAS Mittel zur Prphylaxe und Therapie von Malaria! Den Indianern war es schon lange als fiebersenkendes Mittel bekannt. Es wird volksheilkundlich bei Appetitlosigkeit und Dyspesie eingesetzt sowie als Amara in Weinen, Tinkturen und Likören. Chinarinde wird als Auszug recht häufig bei der Herstellung von kräftigen Magenbittern und Bitterlikören verwendet. Es ist die wichtige Aromastoff-Zutat im Tonic-Wasser.

 

Medizinische Wirkung

Chinarinde wirkt bei Appetitlosigkeit und Dyspesie sowie gegen Protozoeninfektionen (Malaria). Das Chinin reichert sich besonders in den malariainfizierten roten Blutkörperchen an und tötet die Errerger ab.

In geringer Dosierung wirkt es bereits auf das Zentralnervensystem schmerzstillend und fiebersenkend. In höheren Konzentrationen wirkt es dilatierend auf die glatte Muskulatur und relaxierend auf die Skelettmuskulatur. Die Rezeptorempfindlichkeit (insbesonder in der Gebärmutter) auf Oxytocin und Histamin wird erhöht.

 

Geschmack/Geruch

Der extrem bittere Geschmack wird als Vergleich für die Prüfung des Bitetrwertes herangezogen.

 

Verhalten, Eigenschaften bei der Destillation

Chinarinde wird in der Regel nicht destilliert, weil die Bitterstoffe (Chinin), als wertgebender Bestandteil, nicht flüchtig sind. Bei einer Destillation tritt bei 80% ein kampferartiger und an Kardamon erinnernder Geschmack auf. Zwischen 70 und 50% wird der Geschmach zedernholzartig und erinnert zunehmend an Anis, Zimt und Nelken.

 

Verhalten, Eigenschaften bei der Mazeration

Das Mazerat ist stark bitter und herb. Die Farbe ist dunkelrotbraun und nur wenig aromatisch. Es erinnert entfernt an Anis, Zimt und Nelken.

 

Sonstiges

1640 kam die Chinarinde nach Spanien und 1819 wurde das Chinin isoliert. Es war der Durchbruch der Malariabehandlung in Europa und weltweit.

Heute unterscheidet man die verschiedenen Sorten anhand des Chiningehaltes. Früher wurde anhand der Farbe der Rinde unterschieden (gelb, rot, braun, orange). Die wertvollste ist die Königschinarinde (Calisayarinde). Hauptlieferant für Chinin ist heute Indonesien.

 

 

 

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