Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Muskatnuß

Muskatnuß, ©Stephan Becker, Brüssow
Muskatnuß, ©Stephan Becker, Brüssow

Name dt.

Muskatnussbaum

 

Name lat.

Myristica fragrans

 

Familie dt., lat.

Muskatnussgewächse/ Myristicaceae

 

Drogenbezeichnung

Myristicae semen

 

Synonym/volkskundlicher Name

Muskat, Muskatsamen, Bandanuss

 

Herkunft/Anbaugebiete

Die Muskatnussbäume sind ursprünglich auf den Bandainseln und den nördlichen Molukken zu Hause. Ein wichtiges Anbaugebiet ist die Karibikinsel Grenada. Sie werden heute auch in Afrika, Südamerika und in den tropischen asiatischen Regionen kultiviert.

 

Inhaltsstoffe

Die Muskatnüsse enthalten 5 - 13 % ätherisches Öl (Monoterpene wie Sabinen, Myristicin) und 40 % fettes Öl (Myristinsäure)

 

Verwendung

Die Muskatnüsse werden als Gewürz verwendet. Es Bestandteil von Gewürzmischungen und Zutat für die Herstellung vielerlei Spezereien.

Es gibt auch ein homöopathisches Präparat mit Muskatnuss.

.

Medizinische Wirkung

Muskatnüsse finden medizinische Verwendung bei Verdauungstörungen, Wahrnehmungsstörungen und bei nervösen Zuständen. Es dürfen immer nur geringe Mengen eingesetzt werden (siehe unten unter Sonstiges). Äußerlich wird es auch bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Es gibt Erfahrungsberichte zu einer guten Wirksamkeit bei athrotischen Erkrankungen, wobei eine Pulvermischung mit Muskatnuss, Kreuzkümmel und Koriander täglich eingenommen wird  Die Muskatnuss muss gerieben werden, damit sich die heilkräftigen Wirkstoffe freisetzen können. Hildegard von Bingen verwendete Muskatnuss für ihre berühmten "Nervenkekse".

 

Geschmack/Geruch

Der Geruch ist kräftig aromatisch und de Geschmack kräftig würzig und leicht bitter.

 

Verhalten, Eigenschaften bei der Destillation

Das Destillat ist stark aromatisch und scharf. Die Destillation ist der Mazeration vorzuziehen.

 

Verhalten, Eigenschaften bei der Mazeration

Das Mazerat ist stark würzig, etwas brennend und ein wenig bitter.

 

Sonstiges

Muskatnüsse weisen sehr unterschiedliche Qualitäten auf. Eine gute Nuss ist voll, schwer und sehr rund. Kleinere Nüsse sind in der Qualität oft besser. Sticht man mit einer heißen Nadel in die Nuss, dann sollte sofort Öl austreten. In höheren Dosen eingenommen, bewirkt die Muskatnuss psyschische Störungen mit Halluzinationen. Es wird in seinen Heimatländern auch mißbräuchlich als Aborativum verwendet, d.h. dass die Nüsse nicht für Schwangere zu empfehlen sind! Wird die Muskatnuss oder Macis in größeren Mengen verzehrt, kann es zu schweren Vergiftungen kommen bis hin zum Tode  (5-130 g reichen schon aus).

In den fünfziger und sechziger Jahren wurde in den USA , laut Christian Rätsch - Ethnobotaniker, Muskatnusspulver als Marihuanaersatz eingenommen.

Der Name Myristica kommt aus dem Griechischen und bedeutet wohlriechend, balsamisch. In Europa wurden die Nüsse durch arabische Ärzte bekannt und wurden anfangs nur zur Räucherung in Kirchen verwendet. Die pharmazeutische Verwendung begann im 12. Jahrhundert. Die Portugiesen nahmen die Gewürzinseln in Besitz und hatten lange Zeit das Monopol auf den Handel mit den Muskatnüssen. Wobei die Bezeichung "Nuss" botanisch nicht korrekt ist. Die Muskatnuss ist botanisch betrachtet eigentlich ein Muskat-Samen.

nach oben
Neuigkeiten